Die Boslarer St. Sebastianus - Bruderschaft gehört zu den Ätesten des Kreises Jülich. Ihre Entstehungsgeschichte reicht in die Zeit zurück, als der "schwarze Tod", die Pest, im Kreise Jülich wütete. In einem Bruderschaftsbuch, angelegt am 24. April 1743 durch Johannes Theodorus Meurer, Sohn einer alteingesessenen Boslarer Familie, ist folgendes zu lesen: "Im Jahre 1427 im Augusto da große pestelenz waß, ist diese Bruderschaft gemacht und bestätigt zu loben und Ehren Jesu Christi und zu Ehren des heilig Martiris Sebastiani". Neben dem heiligen Sebastian, dessen Namen die Bruderschaft trägt, wurden noch drei andere Schutzpatrone besonders verehrt. Der Marschall St. Hubertus wurde als Schutzheiliger "gegen den unversehenden Dodt und die rasende Sucht" angefleht, der heilige Antonius, Einsiedler und Begründer des Mönchwesens, galt als Schutzheiliger gegen "das höllische Feuer", und der heilige Bernhard half bei "fallender Sucht und Gicht'.